LOST DOORS.

Initiative für wohnungslose Türen



Was bleibt von einer Wohnung im Gedächtnis, was von ihrer Tür? LOST DOORS. Initiative für wohnungslose Türen hat sich auf die Suche gemacht. Ausgestellte Türen als Findlinge im Stadtraum stehen für die Frage nach einem Menschenrecht auf Wohnraum. Am Mühlentor in Greifswald engagiert sich die Initiative mit einer Kampagne für wohnungslose Türen. Dahinter verbirgt sich ein Kunstprojekt:

Über ein temporäres Monument, ein Umzugs-Happening, eine Performance und eine Posterkampagne schafft die Initiative für wohnungslose Türen neue Erinnerungsorte in Greifswald und darüber hinaus.




LOST DOORS. Aktionsstand

Samstag, 24. September bis Mittwoch, 5. Oktober 2022


LOST DOORS. Pressekonferenz  

Dienstag, den 27. September 2022 | 12 Uhr


LOST DOORS. Aktionstag der Initiative für wohnungslose Türen 

Montag, 3. Oktober 2022

11 Uhr Umzug für wohnungslose Türen

11:30 Uhr, 14 und 16 Uhr Performance LOST DOORS


FAQ

  • Was fordert die Initiative Lost Doors?

    LOST DOORS fordert Freiheit und Rechte für Türen. Für alle. Denn der Traum der Tür ist unantastbar. Mehr dazu im Manifest der Initiative für wohnungslose Türen: an der Eingangstür hier auf der Website.

    Die Initiative für wohnungslose Türen möchte über das Bild der verlassenen Tür zum Nachdenken über das Menschenrecht auf Wohnraum anregen. 

  • Was ist der World Habitat Day?

    Der Welt-Habitat-Tag ist ein Aktionstag der UN und wurde erstmals 1986 in Nairobi, Kenia, unter dem Motto "Shelter is my right" gefeiert. Im Jahr 2022 steht der Welt-Habitat-Tag unter dem Motto "Mind the Gap. Leave No One and Place Behind" (Niemanden und keinen Ort zurücklassen) zum Problem der wachsenden Ungleichheit und der Herausforderungen in Städten und menschlichen Siedlungen: verschärft durch die "C"-Krisen - COVID-19, Climate, Conflicts.

  • Das Manifest

    Manifest der Initiative für wohnungslose Türen


    Alle Türen sind frei. 

    Alle. 


    Jede Tür hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit. 

    Jede. 


    Keine Tür darf willkürlichen Eingriffen in ihren Wohnraum, in ihre Geheimnisse und Erinnerungen ausgesetzt sein. 

    Keine.


    Jede Tür hat das Recht auf einen Ort, an dem sie sich uneingeschränkt zu Hause fühlen darf, hat das Recht auf eine Türangel und einen Türrahmen. 

    Jede Tür hat das Recht auf einen Unterschlupf, auf sicheren und bezahlbaren Wohnraum.

    Jede Tür hat das Recht auf sozialen Schutz im Falle von Reparaturbedürftigkeit oder Wohnungslosigkeit. 

    Jede Tür hat das Recht auf einen Schlüssel zu ihrem Schloss.

    Alle Türen haben das Recht, sich friedlich zu versammeln und zu Wohnungen zusammenzuschließen. 

    Keine Tür darf gezwungen werden, einer Wohnung anzugehören.


    Was passiert, wenn eine Tür ihr früheres Leben verliert?


    Wir fordern 

    Erinnerung an Türen, die für ein friedliches nebeneinander stehen: egal welche Form, Maserung, Patina, welche Maße, Zarge oder Rahmen, welche Klinken, welche Schlösser.

    Egal ob Süd oder Nord, Ost oder West. 

    Jede Tür ist individuell.

    Jede Tür ist es wert. 


    Wir fordern 

    offene Türrahmen, Grenzen und Pässe für wohnungslose Türen. 

    Keine Vertreibung. 

    Kein Abriss für Bodenschätze. 


    Wir fordern 

    den Stopp von Vernichtung von Wohnraum von Türen. 


    Wir fordern 

    den Erhalt des Planeten für künftige Türen. 

     

    Der Traum der Tür ist unantastbar. 

    Aber er lässt sich eintreten und zerstören. 

    Leider. 

    Keine Kompromisse. 

    Handeln. 

    Jetzt.

     

    LOST DOORS. Initiative für wohnungslose Türen

  • Was ist eine wohnungslose Tür?

    Wir haben in Greifswald und Umgebung ausrangierte Türen gesammelt und stellen sie aus wie Findlinge, Brocken aus einer vergangenen Epoche, die im Strom der Zeit wie in einem Gletscher zu uns gereist sind. Wir benutzen sie als Bilder für verlorenen Wohnraum, für Situationen und Schicksale von Menschen, die Wohnraum verloren haben. Wir möchten den Türen eine Stimme und eine Sprache verleihen.

  • Gibt es wirklich Wohnungsnot in Deutschland?

    Ja. In Deutschland sind bisher besonders die Großstädte von akuter Wohnungsnot betroffen. Dabei geht es vor allem um bezahlbaren Wohnraum. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2018 fehlen in den 77 deutschen Großstädten 1,9 Millionen bezahlbare Wohnungen, davon 1,4 Millionen günstige Apartments unter 45 qm für Einpersonenhaushalte. Sie müssen im Schnitt 35,4 Prozent ihres Einkommens allein fürs Wohnen abzwacken.

    Steigende Mieten, Luxussanierungen und Entmietung, immer weniger Bau von Sozialwohnungen: Wohnraum als Investment, statt Wohnraum als Grundrecht, das gibt es auch bei uns.

  • Wer ist von Wohnungsnot betroffen?

    Am Ende wir alle. Denn nicht nur teure Mieten und Luxussanierungen sind ein Problem. Auch die Erde als Wohnraum für uns alle ist in Gefahr. Die Naturkatastrophen der letzten Jahre  zeigen immer wieder, dass auch uns in Europa immer häufiger an die Existenz geht. Zuletzt das Hochwasser in Ahrweiler, das tausenden Menschen ihre Häuser genommen hat. Hitzewellen und Dürre oder Orkane bedrohen aber mehr als unsere Häuser, sie bedrohen unser ganzes Leben vor Ort. Klimaschutz heißt also auch, aktiv unseren Wohnraum Erde zu schützen und zu erhalten.


  • Wer unterstützt die Initiative für wohnungslose Türen?

    Lost Doors. Initiative für wohnungslose Türen wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie vom Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten M-V.


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